Überblick

  • Musik: Wolfgang Tost
  • Liedtexte: Katrin Paul
  • Zwischentexte (Version 2017/18): Tobias Petzoldt
  • Aufführungszeiträuume: Dezember 2004 bis Juli 2005, Dezember 2006,
    Dezember 2017 bis Februar 2018
  • Uraufführung: 12. Dezember 2004 in Burgstädt
  • Anzahl der Aufführungen: 18

Informationen zum Stück

Gelehrte schreiben täglich neue Bücher,
und and're stoßen sich sofort daran.
Doch int'ressant ist letzlich nur die Frage:
Mal Hand auf's Herz: Wie kommt er bei dir an?

Als edler Mensch mit hohen Idealen?
Als Friedensbringer oder Zimmermann?
Als Spaßverderber oder als Legende?
Mal Hand auf's Herz: Wie kommt er bei dir an?


ANKUNFT, ein Weihnachtsmusical der etwas anderen Art.
Advent heißt Ankunft, die Ankunft Jesu Christi.
Wer ist Jesus für dich?
Wie kommt er bei dir an?

Band-Besetzung:

  • Kerstin Arnold: Schlagzeug
  • Janek Brust: Gitarre (2004/05)
  • Mirko Gräser: Bass
  • Andreas Munke: Gitarre
  • Martin Munke: Klavier (2004/06)
  • Holger Weise: Keyboard und Klavier (2017/18)
  • Stefan Weise: Gitarre (2005/06)


Lieder

1. Wie kommt er bei dir an?

2. Macht macht mächtig

3. Meine Augen

4. Licht der Welt

5. Sterne

6. Ist er das?

7. Der andere König

8. Wohin

9. Irgendwann

10. Schau'n wer mal!

11. Beispiellos

12. Wie kommt er bei dir an?

Bericht von der Uraufführung in der EKG Burgstädt (12. Dezember 2004)

Erst Ende September hatten wir mit den Proben begonnen, nun stand heute schon die Uraufführung des Weihnachts-Musicals "Ankunft" auf dem Plan. Bekanntlich verfasst von Katrin Paul und Wolfgang Tost, hatten wir uns in den letzten Wochen an die Arrangements und die Inszenierung gemacht. Dies stellte sich als besondere Herausforderung dar, da wir eine solche "richtige" Musical-Schiene ja im Normalfall nicht fahren. Daher hatten wir uns für die schauspielerische Komponente tatkräftige Unterstützung besorgt, an dieser Stelle nochmal vielen Dank an dich, Heike! Einen wichtigen Beitrag leistete auch das Don Bosco-Jugendwerk Burgstädt, das für uns die Hintergrundgestaltung übernahm. Musikalisch betrachtet war schließlich erstmals Janek voll mit in ein Chor-Projekt einbezogen.

10 Uhr fiel heute morgen dann der Startschuss in den Räumen der Ev.-Kirchl. Gemeinschaft Burgstädt. Den Aufbau der Instrumente und des Bühnenbildes hatten wir glücklicherweise schon am Freitag im Rahmen der Generalprobe hinter uns gebracht, so dass wir uns erst 9 Uhr treffen brauchten. Vor über 100 Besuchern begann der Gottesdienst mit einem gemeinsamen Weihnachtslied ("Freue dich Welt"), bevor es allem Lampenfieber zum Trotz richtig los ging; einige anfängliche Unsicherheiten wurden schnell abgelegt. Wie aus dem Plakat zum Stück ersichtlich, spielt die Handlung auf einem Bahnhof, den die verschiedensten Charaktere bevölkern. Einen inhaltlichen wie auch formalen Rahmen bildet das Lied "Wie kommt er bei dir an?", das sowohl Anfang als auch Ende des Musicals ist. Alle Charaktere finden im Laufe der Handlung für sich eine Antwort auf diese Frage, die sich auch an alle Zuschauer richtet – wie kommt Jesus in deinem Leben an? Dabei war auch für den einen oder anderen Lacher gesorgt, besonders die Kostümierung bot oft Anlass für ein Schmunzeln... Nach einer Dauer von ca. 45 Minuten konnten wir dann den Schlussapplaus in Empfang nehmen, ein weiteres gemeinsames Lied beendete dann den Gottesdienst. Im Gespräch nach der Veranstaltung erhielten wir allgemein gute Kritiken, von einigen Kleinigkeiten abgesehen. So konnten Band, Chor & Crew denn auch sehr zufrieden mit dem Geleisteten sein.

Martin

Bericht von der Uraufführung der Neufassung 2017 in der Kirche Meuselwitz (3. Dezember 2017)

Nach zwölf Jahren führten wir erstmals wieder das Weihnachtsmusical "Ankunft" mit Liedern von Wolfgang Tost (Komposition) und Katrin Paul (Text) auf. Bereits im Sommer begannen die Proben dazu. Sowohl das Stück als auch unser Chor haben sich in dieser langen Zeit deutlich verändert. Die Spielszenen wurden deutlich ausgebaut und mit neuen Texten von Tobias Petzold, bekannt durch seine Band "zwischenFall" versehen. Hier lauerte bereits die erste Herausforderung - das Auswendiglernen sprachlich anspruchsvoller Wortkombinationen.

Im Gegensatz zur Erstaufführung standen uns diesmal nur vier statt damals sechs Musiker zur Verfügung. Auch viele der damaligen Solisten (darunter mit Franziskus Hartenstein ein aktueller Musicalstar, der u.a. den Kaiser Franz im Sissi-Musical spielte) waren nicht mehr dabei. Eine herausfordernde Situation für alle Beteiligten, die wir aber mittels intensiver Probenzeit meistern konnten.

So ging es am ersten Advent nach Meuselwitz ins Altenburger Land, wo wir erstmals gastierten. In der gut gefüllten Kirche konnten wir eine gelungene Premiere feiern. Problematisch war allerdings die Temperatur im Altarraum, in dem uns ein einsamer Wärmestrahler und ein Ölradiator vor dem Erfrieren bewahrten (die Zuschauer saßen auf gut geheizten Bänken). Die Bedienung eines Saiteninstrumentes durch den Verfasser dieser Zeilen verkomplizierte sich im Konzertverlauf somit deutlich.

Schon während des Aufbaus hatte es zu schneien begonnen, so dass die Rückfahrt nicht ungefährlich war. Letzlich sind wir alle gut angekommen und freuen uns auf das nächste Konzert in Neukirchen.

Andreas

Hintergrundinformationen

Die Aufgabe

Das Reizvolle jedes Musicals ist die Möglichkeit, die verschiedensten kreativen Potenziale einsetzen zu können, ohne an die engen Grenzen eines einzelnen Liedes, d.h. den begrenzten Zeitraum von drei bis vier Minuten, gebunden zu sein. Das bietet einen weiten Spielraum für Ideen und Gestaltung.

Die Autoren von "Ankunft" wünschen sich, dass ihre Idee Einzug in die Gemeinden hält. Dort verändert, vervielfältigt, angepasst wird. Auf das jeweilige Publikum zugeschnitten. Aufgegriffen und weitergedacht.

Ein Musical sollte als Mitmach-Projekt entstehen, dass auf die aufführende Gemeinde passen sollte. Nicht auf einengende Vorgaben der Autoren. Es sollte funktionieren, auch wenn es der Gemeinde nur möglich wäre, zwei oder drei Lieder daraus aufzugreifen. Es sollte so konzipiert sein, dass kleine, große, gut und nicht so gut ausgestattete Gemeinden es für ihre Zwecke nutzen und benutzen könnten. Es sollte mit einer Gitarre genauso funktionieren wie mit Band und Chor. Und es sollte für die gesamte Gemeinde sein, so dass sich alle Generationen einbringen können.


Das Ziel

Durch die Aufführung des Musicals "Ankunft" sollen Gemeinden befähigt werden, in der Adventszeit etwas "auf die Füße zu stellen", dass Gemeindefremden interessant erscheint und sie veranlasst, die "Schwellenangst" zu überwinden. Ganz bewusst sind die Figuren am "wirklichen Leben" orientiert. Es wird kein biblisches Wissen vorausgesetzt. Und ganz bewusst sind Instrumentierung und Satz so gewählt, dass auch kleinere Gemeinden eine Aufführung wagen können. Kein Jugendchor da? Keine große Bandbesetzung? Für das komplette Musical keine Zeit oder kein Raum? Kein Problem – "Ankunft" ist für normale Gemeinden mit normalen Menschen mit normalen Gaben und Begabungen gemacht.

Die Autoren sind sich bewusst, dass das Publikum von "Ankunft" mehrheitlich im Osten des Landes zu suchen ist – wo beide namentlich ein Begriff sind. Trotzdem hoffen sie, kein reines Ostmusical geschaffen zu haben. "Ankunft" könnte für Gemeinden jeder Couleur eine Möglichkeit sein, etwas Anderes, Neues, Ungewohntes zu probieren.


Der Titel

Beim Wort "Ankunft" denken Menschen aus frommen Umfeld natürlich sofort an Advent. Säkularisierte jedoch sehen eher Bahnhofsplakate vor sich. "Ankunft" und "Abfahrt" – Begriffe, die auf ein Bahnhofsumfeld deuten. Jemand wird erwartet. Kommt er? Kommt er an? Fragen, die im Laufe des Musicals immer wieder aufgegriffen und aus den unterschiedlichsten Blickrichtungen beantwortet werden.


Bei der Namensgebung wurde darauf Wert gelegt, dass der Name des Musicals leicht zu merken und auszusprechen ist ("Wir gehen heute Abend zu 'Ankunft'!"). Die sinnweisende Frage "Wie kommt er bei dir an?" wurde deshalb als Untertitel und nicht als Headline gewählt. Die meisten Musicals haben kurze, einprägsame Namen – "Cats", "Grease", "Elisabeth" usw. Deshalb wurde sich bei der Namensgebung am Sprachgebrauch des Publikums orientiert.


Die Botschaft

Deutschland ist kein christliches Land mehr. Im Westen haben viele allerdings noch eine vage Vorstellung, was Weihnachten, Ostern und Pfingsten bedeuten könnten (Zitat: "Das hat irgendwas mit Gott zu tun!"). Selbst dieses fragmentarische Grundwissen ist im kommunistisch geprägten Osten nicht (mehr) vorhanden. Die Menschen verbinden mit Weihnachten allenfalls traditionelles Brauchtum – und kennen Maria, Joseph und das neu geborene Kind Jesus Christus nur als Figuren auf ihrer Weihnachtspyramide. Hier setzt "Ankunft" an: Die Botschaft des Musicals lautet, auf den Punkt gebracht: "Weihnachten heißt: 'Es kommt einer, der für dein Leben eine entscheidende Rolle spielen könnte!'". Dabei sollen die Zuhörer weder "erbibelt" noch ihnen etwas übergestülpt werden. Deshalb beginnt und endet das Musical mit einer Frage: "Wie kommt er bei dir an?" Kannst du etwas damit anfangen? Überlege, ob du von den Aussagen etwas an dich heranlässt... Sozialpädagogen würden sagen: "Was macht das mit dir...?"